Glarus eröffnet neue Räumlichkeiten für die Koordinationsstelle Integration Flüchtlinge
- Kanton Glarus
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Am Mittwoch, 21. Mai 2025, fand die offizielle Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Koordinationsstelle Integration Flüchtlinge in Ennenda statt. Die Zusammenführung der Büros und Schulräume am zentralen Standort soll die Arbeit der Fachstelle für die sprachliche und berufliche Integration von Flüchtlingen deutlich verbessern.
Die Koordinationsstelle Integration Flüchtlinge (KIF) des Kantons Glarus hat ihre neuen Räumlichkeiten Ende März in Betrieb genommen. Nach den Frühjahrsschulferien startete dort auch der Vollbetrieb mit Deutschkursen in der Gipserhütte 3. Dort stehen nun künftig vier eigene Schulräume zur Verfügung.

Zuvor waren die Büros an der Villastrasse in Ennenda sowie die Schulräume auf verschiedene Standorte verteilt, was die Zusammenarbeit erschwerte. Besonders angesichts der Ukraine-Krise musste das Angebot an Deutschkursen 2022 massiv ausgeweitet werden, um auch Personen mit Status S schnell fördern zu können. In dieser Zeit wurden temporäre Mietlösungen gefunden, die aber ab März 2025 aufgrund des Eigenbedarfs der Besitzer nicht mehr zur Verfügung standen.

Mit dem Umzug an den zentralen Standort der Gipserhütte wird nun eine bessere Vernetzung aller Mitarbeitenden ermöglicht. Dies erleichtert nicht nur die Koordination, sondern fördert auch eine effizientere Erfüllung der Aufgaben im Bereich der Integration. Die KIF ist seit ihrer Gründung im Jahr 2014 im Rahmen der kantonalen Integrationsprogramme (KIP) tätig und hat sich auf die sprachliche und berufliche Eingliederung von Personen aus dem Asylbereich spezialisiert. Die Wichtigkeit der Integration betonte auch die für das Asylwesen zuständige Regierungsrätin Marianne Lienhard in ihrer Rede an der Eröffnungsfeier vom vergangenen Mittwoch:
«Integration gelingt am besten, wenn Menschen arbeiten und nicht von Sozialhilfe abhängig sind. «
Bilder: Regierungsräting Marianne Lienhard und Chrisitine Saredi, Leiterin Abteilung Asyl, begrüssen die Gäste an der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Koordinationsstelle Integration Flüchtlinge • Fotos: Darko Cetojevic
Fördern und Fordern
Im Zuge der Neustrukturierung wurde die KIF per 1. Januar 2024 vollständig in die Abteilung Asyl integriert. Diese Zusammenlegung stärkt die enge Verzahnung zwischen Betreuung und Integration, insbesondere bei Themen wie frühkindlicher Sprachförderung, sozialer Integration und Potenzialabklärung. So werden Vorschulkinder systematisch in Spielgruppen betreut, um den Übertritt in den Kindergarten zu erleichtern, während Beschäftigungsprogramme bereits Einblicke in die Arbeitswelt bieten.
Der gemeinsame Ansatz aller Mitarbeitenden basiert auf dem Prinzip «Fördern und Fordern»: Menschen sollen bei ihrer Integration unterstützt werden, gleichzeitig aber auch die schweizerischen Normen respektieren. Regelverstösse werden zeitnah thematisiert und sanktioniert – ein Vorgehen, das vom Kanton Glarus seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.
Glarus deutlich über der vom Bund geforderten Marke
Der Erfolg zeigt sich auch in den Erwerbsquoten: Im letzten Jahr arbeiteten 47 Prozent der erwerbsfähigen Personen mit Status S – ein deutlicher Anstieg gegenüber 33,5 Prozent im Vorjahr. Damit liegt der Kanton Glarus deutlich über der Marke von 40 Prozent, welche vom Bund bis Ende 2024 gefordert wurde. Zum Vergleich: Der Schweizer Durchschnitt lag Ende Jahr bei 29,6 Prozent.
Im vergangenen Jahr schlossen ausserdem 16 Teilnehmende die Integrationsvorlehre ab, darunter viele Flüchtlinge aus der Ukraine. Um eine möglichst nachhaltige Integration zu ermöglichen, wird diese, wenn immer möglich, über den Weg einer Ausbildung angestrebt. Zur weiteren Unterstützung wurde eine Bewerbungswerkstatt eingeführt, um insbesondere Personen mit Status S bei ihrer Arbeitssuche zu fördern.

Quelle: Kanton Glarus, Public Newsroom
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