Nach der Vergabe des dritten Menschenrechtspreises im vergangenen Jahr stehen am Anna-Göldi-Gedenktag 2016 das Konzept der neuen Ausstellung sowie das Fundraising für das künftige Museum im Zentrum. Der Gedenktag findet am 18. Juni 2016 im «Hänggiturm» Ennenda statt.
Den jährlichen Anna-Göldi-Gedenktag begeht die Anna-Göldi-Stiftung jeweils am 13. Juni. Dieses Jahr findet die Feier aus terminlichen Gründen am 18. Juni statt. Dann präsentieren die Anna-Göldi-Stiftung und die Museumsmacher von «raumprodukt» das Projekt im «Hänggiturm» Ennenda/Glarus. Im Juni 2017 soll die kulturelle Begegnungsstätte von nationaler Bedeutung für ein breites Publikum eröffnet werden. Das neue Museum widmet sich Anna Göldis Schicksal mit hoher Quellentransparenz sowie den Menschenrechten und staatlicher Willkür im zeitgenössischen Kontext. Kanton und Gemeinde Glarus, Stiftungen und private Sponsoren unterstützen das Museumsprojekt.
Erinnerungskultur im Zeichen der Menschenrechte
Das Gedenken an Anna Göldi hat sich in den letzten Jahren zur lebendigen Tradition entwickelt. 1982 publizierte Eveline Hasler ihren Roman «Anna Göldi – letzte Hexe» und 1991 drehte Gertrud Pinkus die Filmbiographie.
Ein Jahr nach der Publikation von Walter Hausers Buch «Der Justizmord an Anna Göldi» beschloss der Glarner Landrat 2008 die weltweit erste demokratische «Hexenrehabilitierung». 2010 feierte das Festspiel «Annas Carnifex» des Glarners Perikles Monioudis Premiere.
Die Anna-Göldi-Stiftung verleiht alle zwei Jahre einen Menschenrechtspreis. Bisherige Preisträger sind Luzius Wildhaber, langjähriger Präsident des Europäischen Gerichtshofs in Strassburg, die Islamwissenschaftlerin Amira Hafner-Al-Jabaji, das ehemalige Verdingkind und der Autor Turi Honegger sowie die als Jugendliche administrativ-versorgte Ursula Biondi. Zudem bietet die Stiftung Führungen in Glarus an, die unter anderem zum Mahnmal am Gerichtsgebäude und zur Hinrichtungsstätte führen.
Quelle: Kanton Glarus, Medienmitteilung
Comments